- Verena Russlies
- 18.11.2024
- 5 Minuten Lesezeit
Mit der Flexibilität und Skalierbarkeit, die eine Infrastructure as a Service (IaaS) Cloud bietet, gewinnen Unternehmen eine leistungsstarke IT-Umgebung. Doch damit steigen auch die Anforderungen an die Datensicherheit. Um sensible Daten vor unbefugtem Zugriff zu schützen, müssen gezielte Maßnahmen ergriffen werden. In diesem Artikel beleuchten wir Best Practices, mit denen Unternehmen den Schutz ihrer Daten in der IaaS Cloud gewährleisten können.
Best Practices zur Datensicherheit
- Multi-Faktor-Authentifizierung (MFA): MFA ist eine der grundlegenden Sicherheitsmaßnahmen, um unberechtigten Zugriff auf Cloud-Ressourcen zu verhindern. Durch den Einsatz eines zusätzlichen Authentifizierungsfaktors neben dem Passwort erhöht sich der Schutz der Benutzerkonten erheblich. Für Administratoren und andere User mit erweiterten Rechten sollte MFA verpflichtend sein.
- Verschlüsselung sensibler Daten: Daten sollten in der Cloud sowohl im Ruhezustand als auch bei der Übertragung verschlüsselt werden. So bleiben sie auch dann geschützt, wenn es zu einem unautorisierten Zugriff kommen sollte. Es empfiehlt sich, regelmäßig zu überprüfen, ob die eingesetzten Verschlüsselungstechnologien den aktuellen Sicherheitsstandards entsprechen.
- Regelmäßige Überwachung und Protokollierung: Ein zuverlässiges Monitoring und Logging ist essenziell, um verdächtige Aktivitäten frühzeitig zu erkennen und darauf zu reagieren. Log-Daten liefern wertvolle Informationen über Zugriffe und Aktionen innerhalb der Cloud-Umgebung. Besonders wichtig sind automatisierte Alarme, die bei Unregelmäßigkeiten sofort anschlagen und schnelles Handeln ermöglichen.
- Netzwerksegmentierung: Durch die Aufteilung der Netzwerkstruktur innerhalb der IaaS-Cloud können besonders sensible Daten isoliert werden. Sollte es zu einem Sicherheitsvorfall kommen, sind isolierte Datenbereiche weniger gefährdet. Zudem wird der Zugriff innerhalb der Cloud gezielt eingeschränkt, was unbefugten Zugriff weiter erschwert.
- Rollenbasierte Zugriffskontrolle (RBAC): Die Einführung von rollenbasierten Zugriffskontrollen stellt sicher, dass nur autorisierte Personen Zugang zu sensiblen Cloud-Ressourcen haben. Es ist ratsam, die Zugriffsrechte regelmäßig zu überprüfen und anzupassen, um den Zugang auf das notwendige Minimum zu beschränken. RBAC hilft zudem, die Sicherheit in dynamischen Cloud-Umgebungen zu gewährleisten.
Tools und Technologien für den Sicherheitsboost
- Cloud Access Security Broker (CASB): Ein CASB ist eine Art Schutzschicht zwischen Nutzern und Cloud-Diensten. Er ermöglicht unter anderem die Durchsetzung von Sicherheitsrichtlinien und die Verschlüsselung von Daten in der Cloud. Unternehmen können damit den Zugriff auf sensible Daten überwachen und umfassend schützen.
- Intrusion Detection und Prevention Systeme (IDPS): Diese Systeme helfen, ungewöhnliches Verhalten zu erkennen und zu blockieren. IDPS bieten Echtzeit-Überwachung und setzen Sicherheitsprotokolle durch, die beim Erkennen von Bedrohungen sofort greifen. Besonders in stark frequentierten Cloud-Umgebungen bietet ein IDPS eine effektive Sicherheitsmaßnahme.
- Regelmäßige Penetrationstests: Ein Penetrationstest simuliert einen Cyberangriff und deckt Schwachstellen in der Cloud-Infrastruktur auf. Solche Tests sollten regelmäßig durchgeführt werden, um Sicherheitslücken frühzeitig zu erkennen und zu schließen – insbesondere dann, wenn eigene Anwendungen in der Cloud laufen.
Zero-Trust-Architektur: Vertrauen nur nach Verifizierung
Zero-Trust als Sicherheitsansatz
Die Zero-Trust-Architektur basiert auf der Philosophie “Niemals vertrauen, immer verifizieren.” Dies bedeutet, dass jedem Zugriff, jedem Gerät und jeder Anfrage nur nach einer detaillierten Authentifizierung und Autorisierung Zugriff gewährt wird. In der IaaS-Cloud wird dadurch das Risiko, dass ein Angreifer sich durch das gesamte Netzwerk bewegen kann, erheblich verringert.
Umsetzung der Zero-Trust-Strategie
Ein Zero-Trust-Ansatz erfordert die Umsetzung mehrerer Maßnahmen in der IaaS-Cloud, die über die grundlegende Netzwerksicherheit hinausgehen:
Mikrosegmentierung: Die Cloud-Umgebung wird in kleine, isolierte Einheiten unterteilt. Dadurch wird der Zugriff auf Daten und Ressourcen streng auf den jeweiligen Anwendungsfall begrenzt.
Strenge Authentifizierung und Autorisierung: Neben MFA sollte bei jedem Zugriff eine Überprüfung durch Identitäts- und Zugriffsmanagement (IAM)-Systeme erfolgen.
Kontinuierliche Überwachung und Analyse: Durch die Implementierung eines Sicherheitsinformations- und Ereignismanagementsystems (SIEM) lassen sich Nutzerverhalten und Netzwerkaktivitäten auf Anomalien hin überwachen und Angriffe frühzeitig erkennen.
Vorteile für die Cloud-Sicherheit
Zero-Trust minimiert das Risiko, dass ein Angreifer sich in der Cloud-Umgebung lateral bewegen kann, wenn er sich einmal Zugang verschafft hat. Da jeder Zugriff kontinuierlich verifiziert wird, ermöglicht Zero-Trust eine engmaschige Kontrolle, die für die Sicherheit sensibler Daten und Systeme in der Cloud von unschätzbarem Wert ist.
Für Unternehmen und Administratoren bietet Zero-Trust in der IaaS-Cloud eine zusätzliche Sicherheitsschicht. Die Philosophie, “Vertrauen nur nach Verifizierung”, fördert eine Cloud-Sicherheitsstrategie, die sich fortlaufend an die Bedrohungslage anpasst.
Sie haben den Schutz Ihrer Daten in der eigenen Hand!
Sicherheit in der IaaS Cloud sollte eine dauerhafte Priorität sein. Mit Maßnahmen wie Multi-Faktor-Authentifizierung, regelmäßiger Überwachung und Zugriffskontrollen kann die IaaS-Umgebung nachhaltig abgesichert werden. Aktuelle Sicherheitsstandards sollten stets berücksichtigt und ein Sicherheitskonzept implementiert werden, das den Schutz sensibler Daten langfristig gewährleistet. Für eine persönliche Beratung zur optimalen Sicherheit in unserer IaaS Cloud stehen wir Ihnen gern zur Verfügung.